Mit fulminanten Sprüngen meldete sich Alica Stehl bei der Kurpfalz-Gala in Weinheim aus der langen Wettkampfpause zurück und entschied nicht nur den Hochsprung der U18 deutlich für sich, sondern qualifizierte sich mit übersprungenen 1,70m gleich bei ihrem ersten Springen des Jahres für die Deutschen Meisterschaften, die Ende Juli in Rostock ausgetragen werden.

Genau neun Monate nachdem sie sich in Gelnhausen mit 1,63m den Titel der U18-Hessenmeisterin gesichert hatte, bot sich am Pfingstsamstag in Weinheim endlich die Chance wieder an einem Wettkampf teilzunehmen und zu überprüfen, ob das Einzeltraining der zurückliegenden Monate zur erhofften Leistungssteigerung führen würde.

In Hessen blieben ihr Startmöglichkeiten während der Hallensaison und auch bei den ersten Springen im Freien in diesem Frühjahr bislang verwehrt, da aufgrund der Corona-Einschränkungen nur Bundes- und Landeskaderathleten antreten durften, zu denen Alica bislang nicht zählt.

Außerhalb Hessens konnte Alicia nun in Weinheim auf Anhieb unter Beweis stellen, dass sie die zurückliegenden Monate zu einer beeindruckenden Weiterentwicklung genutzt hat. Nach zahlreichen Kraft- und Technikeinheiten und insbesondere nach der Umstellung ihres Anlaufs hatte sich bereits im Training eine deutliche Leistungssteigerung angedeutet, die sie nun auch direkt im Wettkampf abrufen konnte.

Völlig problemlos überquerte Alicia die Höhen von 1,45m bis 1,60m und stellte mit den anschließend übersprungenen 1,65m bereits eine neue persönliche Bestleistung auf, mit der man den Saisoneinstand eigentlich schon als sehr gelungen bezeichnet hätte. Dass sie ihre Leistung an diesem Tag dann noch mit dem Überspringen der DM-Norm von 1,70m krönen konnte, hatten im Vorfeld weder sie noch ihr Trainer erwartet.

Die abschließenden drei knappen Fehlversuche über die Kreisrekordhöhe von 1,74m zeigten, dass auch diese schon bald ein realistisches Ziel sein könnte.

Ergebnisse der B&S Kurpfalz-Gala

 

Mit der Ehrenplakette in Bronze zeichnete die Gemeinde Gilserberg mit Zeynep Arslan und David Führer in diesem Jahr zwei weitere Leichtathleten des TSV Gilserberg aus.

Nachdem bereits im vergangenen Jahr Alicia Stehl, Mira Kuchar, Hannah Wurmbäck, Darja Wölfel und Nele Zülch mit der Ehrenplatte in Silber und Asiye Arslan mit der Ehrenplakette in Bronze ausgezeichnet worden waren, haben sich die beiden die Auszeichnung durch ihre Titelgewinne bei den diesjährigen Hallenkreismeisterschaften verdient.

In Melsungen hatte Zeynep Arslan im Januar die Hallenkreismeisterschaft im Kugelstoßen für sich entscheiden können und im Weitsprung den 3. Platz belegt. David hatte sich den Kreismeistertitel im Weitsprung und im 50m-Sprint gesichert. 

Jakob Schmidt-Weigand wurde in den Einstiegskader (E-Kader) des Hessischen Leichtathletikverbandes berufen.

Nachdem er sich beim Sichtungstraining des nordhessischen Leichtathletiknachwuchses, bei dem das Leistungsvermögen in mehreren Testdisziplinen ermittelt wurde, qualifiziert hat, darf er zukünftig einmal wöchentlich in Baunatal unter Kadertrainer Michael Birkelbach am zusätzlichen Fördertraining teilnehmen.

Nur wenige Wettkampfmöglichkeiten boten sich den Leichtathleten in dieser Freiluftsaison. Eine der letzten davon nutzte Jakob Schmidt-Weigand am vergangenen Freitag beim Abendsportfest im Baunataler Parkstadion. Beim für ihn – abgesehen von den Vereinsmeisterschaften – ersten und letzten Wettkampf der Saison trat er im Weitsprung und 800m-Lauf in der Altersklasse U16 an, da für seine Altersklasse (M13) auch in Baunatal keine Wettbewerbe angeboten wurden.

Da der Zeitplan an diesem Abend leider nicht eingehalten werden konnte, wurde der 800m-Lauf zeitgleich zum Weitsprung und nicht wie geplant im Anschluss daran ausgetragen.

Für Jakob bedeutete dies, dass er nach seinen ersten beiden Weitsprungversuchen zwei Versuche auslassen musste, um zwischendurch den 800m-Lauf absolvieren zu können. Ohne Erholungspause musste er dann wieder beim Weitsprung antreten, um nicht auch noch auf seine letzten beiden Versuche verzichten zu müssen.

Für Topleistungen waren diese Rahmenbedingungen natürlich alles andere als ideal. Mit 4,33m sprang Jakob mit einem guten ersten Versuch schon in die Nähe seiner persönlichen Bestleistung. Die ausgelassenen Versuche und der kraftraubende 800m-Lauf verhinderten jedoch eine weitere Steigerung.

Umso höher ist vor diesem Hintergrund seine Leistung im 800m-Lauf einzuschätzen. Direkt vom Weitsprung kommend und umgegeben von schnellen Läufen höherer Altersklassen ließ er sich zu einer schnellen ersten Runde in 68s verleiten, sodass ein Einbruch auf der letzten Runde zu befürchten war. Es gelang ihm jedoch das Tempo auch weiterhin hoch zu halten und in 2:28,16 min bei seinem ersten 800m-Lauf im Stadion seine im Dezember in der Halle in Stadtallendorf aufgestellte Bestzeit um 13 Sekunden zu verbessern.

Dass Zeiten unter zweieinhalb Minuten in dieser Altersklasse eher selten erreicht werden, zeigt auch ein Blick in die Kreisrekordlisten. Der vor 43 Jahren von Harald Mielke (Tus Holzhausen) aufgestellte Rekord der Altersklasse M13 steht bei 2:24,80 und wurde von Jakob somit um weniger als dreieinhalb Sekunden verfehlt.

Schon lange haben sich unsere Leichtathleten gewünscht, Trainingseinheiten auf einer eigenen Anlage absolvieren zu können. Nun ist dieser Wunsch durch den Bau einer Laufbahn mit Weitsprunggrube und einer Kugelstoßanlage endlich in Erfüllung gegangen.

Am Samstag den 5. September soll die Leichtathletikanlage mit kleinen vereinsinternen Wettkämpfen ihrer Bestimmung übergeben werden.

Auch wenn die aktuelle Situation eine angemessene größere Einweihungsfeier derzeit leider verhindert, werden sich die Aktiven der Leichtathletikabteilung zwischen 14 und 17 Uhr im Weitsprung, Kugelstoßen, Sprint und Hürdensprint messen. So soll zumindest der Auftakt für die Nutzung der neuen Anlage einen kleinen, der Situation angepassten, Rahmen bekommen. 

Interessierte Zuschauer sind dabei herzlich Willkommen.

Unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln, können sich alle Interessierten am Sportplatz in Gilserberg gern einen eigenen Eindruck davon machen, was in den vergangenen Monaten dort geschaffen wurde und wie es künftig genutzt werden soll.