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Gerade einmal zehn Monate liegen zwischen Alicia Stehls erstem Sprung über 1,60m, als sie mit dieser neuen persönlichen Bestleistung den Hochsprung beim Feriensportfest in Frankenberg für sich entschied, und ihrer ersten Teilnahme am Sinner-Hochsprungmeeting, bei dem 1,60m bereits als Einstiegshöhe für die Springerinnen der U18 und U20 aufgelegt wurde.

Aufgrund ihrer starken Leistungsentwicklung, die sie mit ihrem ersten 1,70m-Sprung in Weinheim und der damit verbundenen Qualifikation für die Deutschen U18-Meisterschaften unter Beweis gestellt hatte, eröffnete sich ihr nun erstmals die Chance an einem hochkarätigen Einladungswettkampf teilzunehmen.

Nur insgesamt 26 Springerinnen und Springer bildeten das exklusive Teilnehmerfeld der 27. Auflage des Sinner-Hochsprungmeetings. Die international besetzten Starterfelder der Frauen und Männer, die von der derzeit einzigen deutschen 2-Meter-Springerin Marie Laurence Jungfleisch und Europameister Mateusz Przybylko angeführt wurden und auch die starken Mitstreiterinnen im Hochsprung-Wettkampf der Juniorinnen, allen voran Blessing Enatoh, die sich kürzlich in Osterode mit übersprungenen 1,82m für die U20-EM in Tallinn qualifiziert hatte, wirkten durchaus respekteinflößend.

Die Anspannung war Alicia dann auch im Wettkampf anzumerken. Statt mit niedrigen Höhen langsam in den Wettkampf finden zu können, war sie bereits durch die vorgegebene Einstiegshöhe von 1,60m voll gefordert, die sie dann jedoch im zweiten Versuch sicher meisterte.

Die nötige Lockerheit und auch etwas Glück fehlten ihr dann über 1,65m. Dank ihrer enormen Sprungkraft hatte sie diese Höhe im dritten Versuch dennoch eigentlich deutlich übersprungen, touchierte mit der Wade dann aber leicht die Latte, sodass diese doch noch zu Boden fiel und den Wettkampf für Alicia beendete. 

Dass möglicherweise auch die große Hitze an diesem Tag nicht leistungsförderlich war, zeigten dann auch die Resultate der anderen Springerinnen, von denen ebenfalls einige unter ihren bisherigen Bestleistungen zurückblieben. Lediglich Joana Herrmann (SV Teuto Riesenbeck), die mit 1,74m beste U18-Springerin war und Annabel Recke (LC Jena), die mit 1,77m in der U20 am Ende höhengleich mit Blessing Enatoh (TSV Spandau) vorne lag, konnten an diesem Tag ihre persönlichen Bestleistungen jeweils um einen Zentimeter steigern.

Auch ohne an diesem Tag in die Nähe ihrer Bestleistung gekommen zu sein, konnte Alicia ein positives Fazit ziehen. Überhaupt an einer solch renommierten Veranstaltung teilzunehmen und eine Höhe von 1,60m, die sie im Vorjahr noch als persönliche Bestleistung feiern konnte, mittlerweile bereits als Einstiegshöhe bewältigen zu können, geben Selbstbewusstsein für die weitere Vorbereitung auf die DM am 1. August in Rostock, wo ebenfalls gleich zu Beginn 1,60m aufgelegt werden.

 

Kategorie: Leichtathletikberichte
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